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Architektur & Design

Zwischen Rückbauen, Erhalten und Neuem schaffen

Im April fuhren die grossen Maschinen an der Bahnhofstrasse 17 in Willisau (Luzern) auf: Mit dem Rückbau des ehemaligen Gefängnistrakts, dem Transformatorenhaus und dem einstigen Postgebäude starteten die Bauarbeiten für ein neues 8‑stöckiges CAS-Projekt.

Rückbauarbeiten faszinieren. Wenn die schweren Bagger mit ihren Abbruchzangen anrücken und unter lautem Getose Stein und Stahl durchbrechen, ist das Baustellen-Publikum meist nicht weit. Im April gab es dabei in Willisau an der Bahnhofstrasse etwas besonders Interessantes zu sehen: den Rückbau des ehemaligen Gefängnistrakts inklusive Gefängnishof auf dem Dach, eines Transformatorenhauses und des einstigen Postgebäudes. Sie weichen einem Neubau mit achtstöckigem Hauptkörper und dreistöckigem Sockel zur gemischten Nutzung – mit 24 Eigentums- und 8 Mietwohnungen sowie ca. 400 Quadratmetern Fläche für Dienstleistungsbetriebe im Erdgeschoss.

«Wiitsicht» entwickelt sich weiter

Gleich neben der Baustelle zum neuen Wohn- und Geschäftsgebäude befindet sich ein schützenswertes Amtshaus, der heutige Polizeiposten. Das historisch wertvolle Gebäude aus dem vorletzten Jahrhundert ist ein wichtiger Zeitzeuge der Entwicklung von Willisau und stiftet mit seiner prägnanten Erscheinung in hohem Masse Identität. Das Gebäude bleibt in seiner historischen Form erhalten.

«Diese Mischung zwischen Rückbau, Erhaltung und Neubau macht das Projekt und mit ihm die städtebauliche Entwicklung an der Bahnhofstrasse in Willisau besonders spannend.»
Stefan Schmidiger, Architekt und Projektleiter bei CAS

Die Idee für den Entwurf des neuen Gebäudes entwickelte CAS in einer intensiven Auseinandersetzung mit den spezifischen Eigenschaften des Ortes und den typischen Aussenräumen. Die als Siegerprojekt prämierte Eingabe des Studienauftrags – mit dem Namen «Wiitsicht» – überarbeitete CAS in engem Austausch mit der Baukommission Ortskern Willisau. Entstanden ist dadurch ein Projekt, das durch eine massvolle Verdichtung neuen Lebens- und Arbeitsraum schafft. Und gleichzeitig einen Beitrag leistet, die Bahnhofstrasse zeitgemäss, qualitätsvoll und unter Berücksichtigung der historischen Strukturen zu einem urbanen Zentrum weiterzuentwickeln.

An der Bahnhofstrasse in Willisau entsteht attraktiver Wohn- und Gewerberaum, der gleichzeitig Akzente in der Quartierentwicklung setzt.

Breit aufgestelltes CAS-Team im Einsatz

Die Rückbauphase konnte noch im April abgeschlossen werden. Der voraussichtliche Bezugstermin ist im Sommer 2025 eingeplant. Bis dahin arbeitet bei CAS ein Team aus Zeichnerinnen und Zeichnern sowie Architektinnen und Architekten um Projektleiter Stefan Schmidiger für die Bauherrschaft – die einfache Gesellschaft Bahnhofstrasse Süd, vertreten durch die Imovera AG – intensiv an der Realisierung des «Leuchtturms für Willisau».