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Architektur & Design

Architektonisches Zeichen am Grabenweg 10 in Willisau

Vor rund sechs Jahren hat CAS den Wettbewerb gewonnen, nun wird das Projekt umgesetzt. Am Grabenweg in Willisau entsteht ein Gebäude in moderner Formensprache, konstruiert als monolitisches Einsteinmauerwerk. Es werden fünf Eigentumswohnungen mit Abstellplätzen realisiert.

Mit der Setzung des Bauvolumens parallel zur Enziwigger bildet der Neubau ein Pendant zum Haus Riechsteiner, dessen Volumen und First am anderen Ende des Grabenwegs gleich ausgerichtet sind. Die Bauten dazwischen stehen alle im rechten Winkel zum Bach. Durch diese Ausrichtung bildet die Giebelfassade des Neubaus einen klar lesbaren Auftakt am westseitigen Anfang des Grabenwegs und verleiht diesem eine neue Identität.

Die Parzelle wird auf der Nordseite durch den Bach und südseitig durch die Strasse klar begrenzt. Das Volumen passt sich präzise in diesen Perimeter ein und orientiert sich in der Grösse an den umliegenden Bauten.

In der Länge wird das Gebäude durch das konisch zulaufende Volumen und den dadurch entstehenden Knick in der Fassade beidseitig gegliedert. Mit den daraus resultierenden schmalen Giebelfassaden wirkt das Gebäude optisch kleiner.

Harmonische Eingliederung in die historische Umgebung

Der Neubau soll ein Satteldach erhalten und die intakte Dachlandschaft der Altstadt im äusseren Ortskern sowie die umliegenden historischen Bauten fortführen. Durch die konische Gebäudeform entstehen auch unterschiedliche Traufhöhen, ähnlich wie man sie bei den gegenüberliegenden Altstadtbauten mit ihren verschiedenen Höhen wiederfindet. Das Spiel mit den Traufhöhen und die schlichte Ausgestaltung des Dachrandes verleihen dem Gebäude eine moderne Formensprache trotz des traditionellen Satteldaches, so dass dieses klar als Neubau erkennbar ist.

Die Fassadengestaltung des Neubaus orientiert sich am bestehenden Gebäude und der ortstypischen Bauweise.

Die Wohnungen darüber haben eine Lochfassade und Loggias.

Nachhaltiges Einsteinmauerwerk

Der Backstein ist der Baustoff, der Tradition und Technologie intelligent vereinigt. Er ist beständig, widerstandsfähig, energieeffizient und umweltfreundlich. Ein Hightechprodukt, das den natürlichen Baustoff Ton mit aktuellem Know-how verbindet und so ökonomisch und ökologisch nachhaltiges Bauen möglich macht. Der atmungsaktive Baustoff wirkt sich regulierend auf das Raumklima aus, gleicht Temperaturunterschiede und Feuchtigkeitsschwankungen aus und sorgt so für Gesundheit und Wohlbefinden der Bewohnerinnen und Bewohner. Das Gebäude am Grabenweg als monolitisches Einsteinmauerwerk zu konstruieren ist für Projektleiter Michael Käufeler eine logische Konsequenz angesichts der Anforderungen bezüglich Nachhaltigkeit: «Es macht aus ökologischer sowie ökonomischer Sicht Sinn. Zudem erzeugt das Einsteinmauerwerk eine hohe haptische Qualität für diesen Ort.»

EIN EINSTEINMAUERWERK MACHT AUS ÖKOLOGISCHER SOWIE ÖKONOMISCHER SICHT SINN. ZUDEM ERZEUGT ES EINE HOHE HAPTISCHE QUALITÄT.
Linda Kolly, Luzern, 05. März 2020