Testplanung in Grellingen

Im östlichen Teil der Gemeinde Laufen zwischen der Birs und dem Bahnhofsareal der SBB befindet sich das Entwicklungsgebiet Ziegler-Areal mit der ehemaligen Papierfabrikation. Eine Testplanung sollte städtebauliche Entwicklungsmöglichkeiten aufzeigen.

Mit der vorgeschlagenen kammartigen Siedlungsstruktur soll eine ruhige, logische und ortsverträgliche Siedlung entstehen, die in sich stimmig ist und die angestrebte Dichte von 1.6 erreicht. Die bewusst grosszügige Struktur soll keine Konkurrenz zum bestehenden Zentrum darstellen, sondern mit dem neuen inhaltlichen und strukturellen Angebot als Ergänzung verstanden werden. Die bestehende orthogonale Struktur des Industrieareals wird aufgenommen und weiterentwickelt. Fünf Gebäude werden aus Gründen der Kulturhistorie und Nachhaltigkeit als bestehende Zeitzeugen erhalten und umgenutzt. Durch den Erhalt der identitätsgebenden Gebäude wird zudem eine höhere Ausnutzung der Geschossflächen gewährleistet.
Die Direktorenvilla wird zurückgebaut, weil dadurch mehr qualitätsvolle Eigentumswohnungen erstellt werden können und das Bebauungsmuster entlang der Birs konsequent weitergeführt werden kann.
Das neue Quartier präsentiert sich der Öffentlichkeit offen und einladend. Die aufgelösten Hofstrukturen mit den geschützten, innenliegenden Hauszugängen sorgen für eine rege Durchquerung der geplanten Freiflächen und unterstützen den Entwurfsgedanken von öffentlichen Begegnungszonen. Entlang der Bahnhofstrasse entsteht eine klare Orientierung zum «öffentlichen Vorderen». Die gewählten Baustrukturen/​Gebäudetypologien verzichten auf grössere privatisierte Bereiche. Die Freiräume werden der öffentlichen Nutzung zugesprochen und situationsbedingt mit einem individuellen inhaltlichen und strukturellen Angebot versehen. Der ins Projekt miteinbezogene Bahnhofsplatz wird durch die Setzung der neuen Baukörper gefasst und bildet mit dem am östlichen Ende platzierten Hochpunkt Sichtbezüge zur Umgebung und markiert zugleich den «Eingang» in das neue Ziegler-Areal. Durch die klare Anordnung der Gebäude, welche die kammartige Struktur im «Zick-Zack-Rhythmus» mit vertikaler und horizontaler Ausrichtung aufnimmt, werden die Aussenräume klar definiert. Durch die wechselnden Gebäudehöhen entsteht ein Rhythmus, der zusätzliche Weit- und Aussicht in den oberen Etagen schafft. Die höheren Gebäude richten sich gegen den Verkehrsraum und wirken als Schallabsorber. Die tieferen Gebäude richten sich gegen die Innenhöfe und unterstreichen den offenen und grosszügigen Charakter der Freiräume. Entlang der Birs sind Gebäude mit Eigentumswohnungen vorgesehen. Auf dem ehemaligen Papiermaschinengebäude wird eine zweigeschossige Aufstockung für attraktive Eigentumswohnungen vorgeschlagen. Dem orthogonalen System folgend, werden die Erschliessungswege als Gassen für Fussgänger sowie breitere Erschliessungsstrassen für den Notverkehr, Zügelwagen oder dergleichen vorgesehen. Der bestehende Birsweg wird aufgenommen, weitergeführt und als durchgehender Fussweg entlang der Birs ausgebildet.

Auftraggeber

Gemeinde Grellingen

Projektumfang

Planung Entwicklungsgebiet Ziegler-Areal

Leistungsumfang

Testplanung

Ausführung

2019