Ersatzneubau Wohn- und Geschäftshaus Leuenplatz Willisau

Das Gebäude liegt an einem städtebaulich bedeutenden Ort für Willisau. Der Leuenplatz definiert den Auftakt zu den Bebauungen um das historische Städtchen Willisau. Der Neubau ersetzt ein historisches Gebäude aus den 1860er Jahren, welches jedoch durch diverse Umbaumassnahmen architektonisch verunklärt wurde. Das Projekt bringt den Glanz des ehrenwerten Geschäftshauses der Familien Kronenberg zurück und schafft eine neue Identität.

Historischer Kontext
Das Gebäude am Leuenplatz 5 wurde zirka 1866 als Geschäftshaus von Eduard Kronenberg-Vonesch erbaut. Das Gebäude bildete den Auftakt zu der Zeile, welche sich zwischen dem Postplatz und dem Leuenplatz aufspannte. Nach einem Brand wurden die beiden angrenzenden Gebäude zerstört und 1963 durch die Liegenschaft am Postplatz 2 ersetzt. Vermutlich im selben Zeitraum wurden die letzten wesentlichen Um- und Anbauten an der Liegenschaft am Leuenplatz 5 getätigt.

Städtebau
Der Leuenplatz liegt unmittelbar ausserhalb des historischen Städtchens Willisau. Als Auftakt zu den historischen Bebauungsstrukturen besitzt er dadurch einen hohen Stellenwert für die Identität von Willisau. Das Gebäude ist einseitig an die Bestandesliegenschaft angebaut. Die übrigen Fassaden begrenzen den Leuenplatz und den Strassenraum. Der Neubau tritt als viergeschossiges Gebäude in Erscheinung. Abgeschlossen wird es durch ein allseitiges Walmdach, welches die Trauf- und Firsthöhen der Nachbarliegenschaft aufnimmt. Auf der östlichen Dachfläche ist eine Lukarne aufgesetzt, welche zur Belichtung des Dachgeschosses dient.

Architektonisches Konzept
Ursprünglich bestand die Absicht der Bauherrschaft das bestehende Gebäude zu sanieren und die baulichen Massnahmen der vergangenen Jahrzehnte rückzubauen. Der ursprüngliche Ausdruck der Liegenschaft sollte dadurch wiederhergestellt werden. Eine umfassende Zustandsanalyse ergab jedoch, dass diese Absicht technisch nicht umzusetzen ist. In enger Zusammenarbeit mit der Denkmalpflege und der Baukommission Ortskern wurde ein möglicher Ersatzneubau geprüft. Als Resultat entstand ein historisierender Neubau mit zwei dominanten Fassaden zur Strasse und zum Leuenplatz. Diese gliedern sich in ein Sockelgeschoss mit grosszügigen Schaufensteranlagen für die Gewerbenutzung im Erdgeschoss, sowie drei darüberliegende Wohngeschosse. Prägend für die oberen Fassaden sind die streng geometrisch angeordneten Fenster mit Gewänden und Jalousieläden. Die rückwertige Westfassade ist schlichter gestaltet. An dieser sind die Balkone der Wohnungen sowie der Haupteingang situiert. Die Adressierung des Gewerbelokals im Erdgeschoss erfolgt strassenseitig. Zudem wurde ein kleiner Aussenbereich mit einem Baum geschaffen, welcher der Gewerbenutzung zugehörig ist.

Die historisierende Anmutung des Neubaus zieht sich im Innenraum weiter. Durch den Einsatz von klassischen Stilelementen wurde eine gesamtheitliche Architektursprache für das Gebäude geschaffen. Beispielsweise sind die Böden mit Parkett in Fischgratverlegung sowie mit Musterfliesen belegt.

Nutzung
Im Erdgeschoss blieb die Gewerbenutzung erhalten. Diese trägt wesentlich zum repräsentativen Charakter bei. Im 1. und 2. Obergeschoss ist je eine 4.5 Zimmer Wohnung eingebaut. Das 3. Obergeschoss sowie das Dachgeschoss sind zu einer 5.5 Zimmer Maisonette Wohnung zusammengeschlossen. Die Gestaltung der Grundrisse berücksichtigen in einem hohen Mass den Strassenlärm. Die Wohnräume sind so konzipiert, dass sie immer eine der Strasse abgewandte Seite besitzen. Der Hauptwohnraum ist jeweils als Durchwohnen ausgebildet und bildet das zentrale Element der Wohnung. Eine Besonderheit ist der überhohe Wohnbereich mit Galerie der Maisonette Wohnung.

Auftraggeber

Peyer Immobilien AG

Projektumfang

Ersatzneubau Wohn- und Geschäftshaus mit 3 Wohnungen und Ladenlokal

Leistungsumfang

Machbarkeitsstudie, Entwurf, Ausführungsplanung, Kostenplanung, Projektleitung

Ausführung

2023 – 2025