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Digitalisierung & Innovation

Von der «Schnapsmatrize» zum papierlosen Arbeiten

Papierloses Arbeiten wird bei CAS der neue Standard. Wie weit lässt es sich dabei gehen und wo liegen die Grenzen der Digitalisierung im Bauwesen? Wir haben es anhand eines Projekts getestet.

Eine Archivschachtel füllen die Unterlagen, die Sepp Blättler zum Einfamilienhaus an der Kirchgasse in Schattdorf nach Projektabschluss abgelegt hat. Bei einem von der Grösse her vergleichbaren Projekt aus dem Jahr 2018 finden sich im CAS Archiv noch sechs Schachteln mit Verträgen, Rechnungen, Bewilligungen und Plänen. Je weiter man in der Zeit zurückgeht, umso umfangreicher fallen die abgelegten Papiere aus. Zwei, drei Regalreihen weiter vorne im Archiv stehen leere Bundesordner – eine ganze Menge. Mit dem Fortschreiten der Digitalisierung sind sie überflüssig geworden. «Früher wurden auch Korrespondenzen und Offerten in Papierform abgelegt», erklärt der erfahrene CAS Bauleiter Sepp Blättler. «Heute sind es nur noch von Hand unterschriebene Originale wie Verträge, Baubewilligungen und Urkunden.»

Rechtsverbindlich digital signiert

Beim Projekt an der Kirchgasse in Schattdorf wurde mit der Bauherrschaft vereinbart, dass digital gearbeitet und dabei soweit wie möglich gegangen werden soll. Die einzige gefüllte Archivschachtel ist das Resultat dieser konsequenten digitalen Arbeitsweise, die bei CAS als neuer Standard definiert ist. So werden etwa Werkverträge längst nicht mehr in dreifacher Ausführung per Post verschickt, sondern digital unterzeichnet und innert kürzester Zeit zwischen Bauherrschaft, Unternehmer und CAS weitergereicht. Möglich und rechtsverbindlich macht das eine Digitale-Signatur-Software. Auf dem Server sauber abgelegt, sind die Verträge genauso wie die aktuellen Pläne und weitere relevante Unterlagen über eine gesicherte Internetverbindung auch jederzeit ausserhalb des Büros einsehbar. Dank iPad haben die CAS Bauleiterinnen und Bauleiter auf den Baustellen immer alles dabei, was sie brauchen, und können Änderungen gleich vor Ort erfassen und in den Dokumenten notieren.

Keine Nachteile?

Schnellere Prozesse sowie die orts- und zeitunabhängige Verfügbarkeit aller Dokumente sind die grossen Pluspunkte dieser digitalen Arbeitsweise. Unter dem Strich führt das natürlich auch zu einem massiv geringeren Papierverbrauch und zu tieferen Druckkosten. Einziger Nachteil: die Abhängigkeit von der Technik mitsamt den neuen externen Risiken zum Beispiel durch Hacker.

Und wo liegen derzeit die Grenzen der papierlosen Arbeitsweise im Bauwesen? «Bewilligungen kommen oft noch per Post zu uns», erklärt Sepp Blättler. Die Gemeinden seien in den Digitalisierungsprozessen nicht alle gleich weit. Zudem werde von den Handwerkern meist noch Pläne auf Papier verlangt. Bemühungen seien aber auch hier sichtbar. Sepp Blättler ist überzeugt, dass es bei den Handwerksbetrieben nicht mehr lange dauern wird, bis sich das papierlose Arbeiten komplett durchgesetzt hat. CAS bleibt nahe an diesen Entwicklungen dran, geht bei technischen Neuerungen gerne einen Schritt voraus und hält sich so dynamisch und fit für die Zukunft.